Punktgewinn dank Leistungssteigerung

Der FC Mutschellen empfängt am Samstagabend zum ersten Heimspiel seit langer Zeit Ligafavorit Rothrist. Während der Gast loslegt wie die Feuerwehr, gelingt den Freiämtern mit zunehmender Dauer des Spiels eine Leistungssteigerung. Letzten Endes resultiert eine gerechte Punkteteilung.

Der FC Rothrist wird in der 2. Liga AFV allenthalben als Aufstiegsfavorit Nummer eins gehandelt und ist – schenkt man den verschiedenen Berichten Glauben – so etwas wie der Corona-Transfersieger. Dass der Gast grosse Ambitionen hegt, war in der Startphase offensichtlich. Rothrist startete mit beeindruckendem Power-Fussball und schnürte die Einheimischen richtiggehend in deren Spielhälfte ein. Mutschellen wurde so zu Eigenfehlern gezwungen und bereits in den ersten Minuten kam es zu einigen brenzligen Situationen vor dem Tor von Samuel Staubli. Das frühe 0:1 war schliesslich die logische Folge dieses Startfuriosos. Nico Stadelmann wusste sich gegen den anstürmenden Simon Olivera nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwertete Emir Sinanovic sicher.

Erst nach Ablauf von zwanzig Minuten konnte sich die Colacino-Elf langsam fangen. Timon Meindl hatte nach Vorarbeit von Nico Stadelmann und Roger Pfyl erstmals so etwas wie eine Torchance für seine Farben, zögerte aber zu lange mit dem Abschluss aus vielversprechender Position. Rund fünf Minuten später war es Stefan Furrer, der Timon Groth mustergültig in die Tiefe lancierte. Alleine auf den gegnerischen Torhüter losziehend bewahrte Groth Geduld und Übersicht und schob die Kugel zum etwas schmeichelhaften Ausgleich an Torhüter Alessandro Vodola vorbei.

In der Folge blieben die Gäste gefährlich und Samuel Staubli hatte das eine oder andere Mal die Möglichkeit sich auszuzeichnen. Aber auch Mutschellen setzte einige Nadelstiche. Knapp zehn Minuten vor der Pause setzte sich Roger Pfyl athletisch durch und hätte alleine auf das gegnerische Gehäuse losziehen können. Weshalb Michal Rakovan für seine Notbremse nur die gelbe Karte sah, bleibt wohl das Geheimnis des Schiedsrichters. Der darauffolgende Freistoss von der Strafraumgrenze aus jedenfalls brachte nichts ein. Simon Olivera machte es nur kurze Zeit später auf der anderen Seite besser. Er setzte sich im Strafraum gleich gegen mehrere «Grüne» durch und markierte die 2:1-Pausenführung für die Westaargauer.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit büsste die Partie etwas von seiner vorherigen Intensität ein. Rothrist schien einen Gang zurückgeschaltet zu haben. Man zog sich weit in die eigene Defensive zurück und lauerte fortan auf Konter, mit denen man stets gefährlich blieb. Die Einheimischen ihrerseits freundeten sich nach etwas mehr als einer Stunde mit dieser neuen Spielweise des Gegners an. Mutschellen legte eine deutliche Leistungssteigerung an den Tag und überzeugte in dieser Phase mit packendem Offensiv-Fussball. Für den Höhepunkt war in der 76. Minute Roger Pfyl besorgt, der von Michal Rakovan im Strafraum erneut nur mit einem Foul zu stoppen war. Der Verteidiger der Gäste holte sich in dieser Szene den längst fälligen Platzverweis ab und nährte die Hoffnungen der Gastgeber erst recht, die Partie noch drehen zu können. Fabrice Moser indes übernahm die Verantwortung und traf trocken per Elfmeter zum neuerlichen Ausgleich.

Mutschellen drückte nun vehement auf die Führung, sah seine Angriffsbemühungen aber Mal für Mal von der gegnerischen Defensive gestoppt. In der Schlussphase musste man wiederum froh sein, nicht noch einen Gegentreffer einzukassieren, als ein Rothrist-Freistoss die Lattenoberkante streifte. Schlussendlich trennten sich die beiden Mannschaften in einem abwechslungsreichen und spannenden Spiel verdientermassen mit 2:2.

Für das Team von Trainer Colacino geht es nun mit englischen Wochen weiter. Am Dienstag, 25. August 2020, trifft Mutschellen im Aargauer Cup auswärts auf den starken Drittligisten Neuenhof, bevor es am Freitag, 28. August 2020, zum bisher verlustpunktlosen Schönenwerd-Niedergösgen geht.

FC Mutschellen – FC Rothrist 2:2 (1:2)

Burkertsmatt. – 180 Zuschauer. – SR: Geiger. – Tore: 9. Sinanovic (Foulpenalty) 0:1, 26. T. Groth 1:1, 39. Olivera 1:2, 78. Moser (Foulpenalty) 2:2.
Mutschellen: Staubli; Perruchoud, Moser, Alidemaj, Brunner (60. Jungen); Furrer, P. Pfyl (69. Berisha), Meindl (88. Lodi); R. Pfyl, Stadelmann (69. R. Groth); T. Groth.
Rothrist: Vodola; Kqira, Rakovan, Sinanovic (68. Kastrati), Giannoudis; Popaj, Majic, Fernandes, Falzarano; Olivera (78. Hionas), Karaboga.
Bemerkungen: Mutschellen ohne. Verwarnungen: 30. P. Pfyl, 37. Rakovan (beide Foul), 75. R. Groth, 83. Karaboga (beide Reklamieren), 90. T. Groth (Foul). – Platzverweis: 77. Rakovan (wiederholtes Foulspiel).