Sicher geglaubten Sieg vergeben

Mutschellen präsentiert sich auswärts beim Leader als absolut ebenbürtiger Gegner. In einer turbulenten Schlussphase fallen noch drei Tore, was die Gäste um fast sicher geglaubte drei Punkte bringt.

Dass der FC Gontenschwil derzeit die Tabellenspitze der Aargauer 2. Liga schmückt, kommt nicht von ungefähr. Das Team ist sowohl stabil und routiniert als auch seit zahlreichen Jahren eingespielt. Mit geschickten Transfers in diesem Sommer wurde die Mannschaft noch stärker und avancierte so zu einem ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten.

So startete man denn aus Sicht der Gastgeber auch ins Spiel. Gontenschwil drückte dem Match zu Beginn den Stempel auf und war vor allem durch Standards gefährlich. Ein solcher führte zur Führung. Michael Meier reagierte nach einem Corner am schnellsten und verwertete zum 1:0. Dieser frühe Gegentreffer schien nun die Gäste aufzuwecken. Ab sofort übernahm Mutschellen das Spieldiktat und dominierte seinen Gegner zeitweise. Diese Bemühungen wurden rasch belohnt. Und wie: Zuerst eroberte sich der starke Patrick Pfyl den Ball im Mittelfeld. Sein Pass fand am langen Pfosten Timon Meindl, der mit einer sehenswerten Direktabnahme aus der Drehung zum Ausgleich einnetzte. Und kaum zwei Zeigerumdrehungen später lagen die Freiämter plötzlich in Führung. Daniele Garofalo legte herrlich mit der Hacke auf Blerim Pnishi auf, der alleine vor dem Tor souverän zum 1:2 einschob.

Mutschellen hatte das Spiel in der Folge absolut im Griff, wenn auch Gontenschwil nach der Pause wieder etwas besser ins Spiel kam. Reelle Tormöglichkeiten jedenfalls waren rar gesät. Sechs Minuten vor Schluss fand sich die Colacino-Elf plötzlich in einer noch komfortableren Ausgangslage wieder: Timon Meindl hatte einen Freistoss aus gut und gerne 25 Metern direkt, aber nicht ganz unhaltbar, zum 3:1 in die Maschen gehauen.

Wer meinte, dass dieses Tor der Entscheidung gleichkam, der irrte. Gontenschwil bäumte sich nochmals auf. Die auf Standards spezialisierte Mannschaft suchte nun mitunter Foulspiele in nächster Strafraumnähe. Und sie erhielt mehr als grosszügig, was sie gesucht hatte: Nämlich einen Freistoss aus etwas mehr als 16 Metern. Spezialist Dany Bolliger liess sich nicht zweimal bitten und erzielte eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit den Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit kam es für die Gäste gar noch schlimmer: Ex-Profi Sven Lüscher verwertete vor dem Tor kaltblütig zum Ausgleich für seine Farben. Noch ärgerlicher für Mutschellen war es, dass dieser Szene ein deutliches Foulspiel an Daniele Garofalo voranging.

Mutschellen legte erneut eine sehr solidarische und kämpferisch tolle Leistung an den Tag. Aus den letzten vier Spielen resultierten allerdings lediglich zwei Punkte. Ein Hohn, wenn man bedenkt, dass man jedes einzelne Spiel hätte gewinnen können, wenn nicht müssen. Die nächste Gelegenheit auf drei Punkte bietet sich dem FCM am kommenden Samstag, 18.15 Uhr, beim Heimspiel gegen den FC Lenzburg.

FC Gontenschwil  – FC Mutschellen  3:3 (1:2)

PAMO Neumättli. – SR: Eckert. – Tore: 10. Meier 1:0, 19. Meindl 1:1, 21. Pnishi 1:2, 84. Meindl 1:3, 89. Bolliger 2:3, 93. Lüscher 3:3.

Gontenschwil: Schaffner; Heuberger (82. Frangiosa), Schüttel, Bolliger; Hug, Meier, Zahnd, Zobrist, Bucher (60. Kolevski); Tsutis (60. Fischer), Lüscher.

Mutschellen: Riesen; Jungen, Moser, Meindl, M. Brunner; Sforza (46. Huber), P. Pfyl, Garofalo, Haxha; Wild (70. Merendino); Pnishi (92. Berisha).

Bemerkungen:  Mutschellen ohne Keller, Stadelmann, Scheifele, Dos Santos (alle verletzt), R. Pfyl (Ferien), Pezzullo, Aleksandro (beide abwesend).  – Verwarnungen: 45. Garofalo, 77. Haxha, 83. Zobrist.