Der Titelverteidiger scheitert früh

Gerne erinnert man sich beim FC Mutschellen zurück an das rauschende Fussballfest rund um den Aargauer Cupfinal am Auffahrtsdonnerstag dieses Jahres. Eine solche Party wird es im Frühling 2020 nicht mehr geben. Der amtierende Aargauer Cupsieger scheitert bereits in den Sechzehntelfinals gegen den auf dem Papier durchschnittlichen Drittligisten FC Entfelden.

Ambitioniert und erfolgreich ist der FC Mutschellen in die Meisterschaft 2019/2020 gestartet. Mit breiter Brust und als 2. Liga-Leader machte man sich auf den Weg nach Entfelden, wo man sich aufmachen wollte, an die Cup-Erfolge der Vorsaison anzuknüpfen.

Zunächst schien sich die Partie standesgemäss zu entwickeln. Bereits in den Startminuten flankte Robin Lodi den Ball auf den Kopf von Thierry Huber, der jedoch nur die Latte traf. Besser machte es Huber in der 23. Minute. Nach einer schönen Kombination scheiterte Nico Stadelmann zuerst am Torhüter, bevor Thierry Huber goldrichtig stand und zum 1:0 abstauben konnte.

Nach dieser Führung war es um die Mutscheller Herrlichkeit geschehen. Von nun an war das Heimteam spielbestimmend. Den Freiämtern unterliefen das ganze Spiel über ungewohnte Fehler, so dass man sich das Leben oft selber schwer machte. Der Ausgleich durch Nico Lehmann per Kopf noch vor der Pause war die logische Folge. Und nach knapp einer Stunde war es mit einem herrlichen Weitschuss Edis Hajrovic, der seine Farben mit 2:1 in Führung brachte.

Die Colacino-Elf reagierte und konnte rund zehn Minuten später den unentschiedenen Spielstand wiederherstellen. Erneut Thierry Huber war es, der zum 2:2 einnetzte. Er reagierte am schnellsten, als es dem FC Entfelden in dessen Strafraum nicht gelang, den Ball unter Kontrolle zu bringen.

In der Folge schienen die Gastgeber darauf bedacht, sich in die Verlängerung zu retten. Jedoch blieben sie mit Kontern und aufgrund von Unkonzentriertheiten in der Mutscheller Defensive stets gefährlich. Auf der anderen Seite scheiterten die Gäste kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum zweiten Mal an diesem Abend am Aluminium. Manuel Brunners Kopfball knallte an die Latte.

So wurde die Verlängerung Tatsache. Vorerst hatte Mutschellen mehrmals die Chance, wieder in Führung zu gehen. Mal für Mal scheiterte man jedoch am glänzend aufgelegten Roger Küng im Tor des FC Entfelden. Besser machte es erneut Edis Hajrovic auf der Gegenseite. Mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze bezwang er Fabian Riesen zum dritten Mal an diesem Abend und brachte sein Team mit 3:2 in Führung.

Mutschellen fand danach gegen die massierte Defensive des Gegners kein Rezept mehr. An diesem Abend schien einfach der Wurm drin zu sein. Entfelden seinerseits wuchs über sich hinaus und hat den Sieg letzten Endes nicht gestohlen.

Auch wenn die Enttäuschung über das frühe Aus im diesjährigen Aargauer Cup gross ist, gilt es nun, diese Niederlage so schnell wie möglich abzuhaken. Der FC Mutschellen hat mit Ausnahme dieses Spiels in der laufenden Saison überzeugt und muss sich zum Ziel setzen, die bisher so erfolgreiche Kampagne in der Meisterschaft weiterzuführen. Das Team von Sergio Colacino trifft bereits am Samstag, 21. September 2019, um 18.00 Uhr, auswärts auf den FC Gränichen, der ebenfalls sehr ansprechend in die Spielzeit gestartet ist.

FC Entfelden – FC Mutschellen 3:2 n.V. (1:1, 3:2)

Schützenrain. – 100 Zuschauer. – Tore: 23. Huber 0:1, 35. Lehmann 1:1, 57. Hajrovic 2:1, 67. Huber 2:2, 102. Hajrovic 3:2.
Entfelden: Küng; Kiros, Gijni, Brugger, Suter; Seljmani, Busto, Hauri; Lehmann, Cataldo, Vuceljic.
Mutschellen: Riesen; Jungen, Moser, Garofalo, Brunner; Huber (79. Merendino), Dos Santos (59. Furrer), P. Pfyl, Lodi (59. Meindl); Stadelmann; Groth.
Bemerkungen: Mutschellen ohne Kretz, Sforza (beide verletzt) – Verwarnungen: 85. Kiros, 93. Busto, 100. Brunner, 120. Küng, 120. Furrer.