Vier Pfyl-Tore reichen nicht

Mutschellen zieht in Frick die schwächste Halbzeit der ganzen Saison ein. Immerhin gestaltet man die Schlussphase nach einem 0:4- und 1:5-Rückstand unerwartet nochmals spannend. Roger Pfyl erzielt dabei alle vier Mutscheller Tore.

 Im Normalfall reichen ein Hattrick eines Spielers beziehungsweise gar vier Tore locker zu drei Punkten. Nicht so im letzten Saison-Auswärtsspiel des FC Mutschellen. Zu schwach hatte man die Partie begonnen. Bereits nach wenigen Minuten ging das Heimteam durch ein Tor von Thomas Keller in Führung.

Mutschellen musste in der Folge froh sein, nicht höher in Rückstand geraten zu sein. Die Defensive der Gäste offenbarte ungewohnte Schwächen. Immer wieder wurde man über die Aussenbahnen überlaufen, kaum ein Zweikampf ging zugunsten der Freiämter aus. So waren nach knapp einer halben Stunde die Tore Nummer zwei und drei durch die Fricktaler die logische Folge. Vor allem bei Standardsituationen behielten die Gastgeber jeweils die Überhand.

Sergio Colacino reagierte zur Pause und brachte frische Kräfte. Tatsächlich sah man in der zweiten Halbzeit endlich eine willigere und engagiertere Mutscheller Mannschaft. Dennoch war es mit Gian  Luca Venzin das Heimteam, welches für eine noch komfortablere Führung sorgte.

Etwas mehr als zwanzig Minuten vor dem Ende liess Roger Pfyl den Freiämter Anhang ein erstes Mal Hoffnung schöpfen. Energisch verwandelte er das Spielgerät zum ersten Tor für seine Farben. Aber nur einige Zeigerumdrehungen später war der eingewechselte Durim Ibrahimi erfolgreich. Ein Viertorevorsprung 15 Minuten vor Schluss, das würde sich Frick wohl kaum mehr nehmen lassen. Weit gefehlt. Spannend zumindest wurde es allemal. Und dies vor allem dank Roger Pfyl. Innerhalb von vier Minuten brachte er den FC Mutschellen wieder auf zwei Tore heran. Und er übernahm auch Verantwortung, als Timon Meindl kurz vor Schluss im Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Sein erfolgreicher Penalty bedeutete nicht nur sein viertes Tor an diesem Abend, sondern zugleich ein lupenreiner Hattrick. Mutschellen war also drei Minuten vor Schluss noch ein Tor von einem Remis entfernt.

Kurz vor dem Ende machte das Schiedsrichter-Trio nicht zum ersten Mal an diesem Abend einen unglücklichen Eindruck. Bereits beim zweiten Tor Roger Pfyls hatte der Schiedsrichter, noch bevor der Ball die Torlinie überquerte, eine regelwidrige Aktion des Torhüters gegen Pfyl abgepfiffen, gab dann aber aufgrund des über die Linie kullernden Balles den Treffer trotzdem. Nun war es nach einem Konter der Assistent, der seine Fahne hob, obwohl Timon Meindl deutlich nicht aus  Offside-Position gestartet war und alleine hätte auf Torhüter Timothée Lawson losziehen können. So wurde Mutschellen seiner grossen Chance beraubt, noch den Ausgleich zu erzielen. Frick brachte den knappen Sieg letztendlich über die Runden und konnte die im Abstiegskampf dringend benötigten drei Punkte auf der heimischen Ebnet belassen. Gestohlen war der Sieg keinesfalls. Frick verdiente ihn sich dank zahlreicher schnell vorgetragener Angriffe und einem schnörkellosen Kurzpassspiel in der ersten Halbzeit.

Die Colacino-Elf schliesst nun eine intensive, aber äusserst erfolgreiche Saison mit dem Heimspiel gegen den FC Rothrist ab. Anpfiff auf der Burkertstmatt ist am Samstag, 8. Juni 2019, bereits um 17.00 Uhr.

FC Frick – FC Mutschellen 5:4 (3:0)

Ebnet. – 100 Zuschauer. – SR: Crepulja. – Tore: 3. Keller 1:0, 28. Würgler 2:0, 30. Herzog 3:0, 53. Venzin 4:0, 67. R. Pfyl 4:1, 75. Ibrahimi 5:1, 76. R. Pfyl 5:2, 80. R. Pfyl 5:3, 87. R. Pfyl (Foulpenalty) 5:4.
Frick: Lawson; Keller, Meyer, Schmid, Boss, Würgler; Herzog, Kessler, Venzin, Leuthard; Habibija.
Mutschellen: Scheifele; Lodi, Sforza, Garofalo, F. Pnishi (46. Brunner); Wild (46. Huber), Meindl, Stadelmann; R. Pfyl, Merendino; B. Pnishi (71. Keller).
Bemerkungen: Mutschellen ohne Jungen, Alidemaj, Lo Presti, Kempter, P. Pfyl