In einem ausgeglichenen, chancenarmen Spiel lässt der FC Mutschellen aufgrund eines Freistosstors in der Nachspielzeit alle Punkte in Gontenschwil. Ärgerlich: Aufgrund der Resultate der anderen Spiele hätte ein Unentschieden zum vorzeitigen Aufstieg gereicht.
Es war ein Spiel, bei dem es für beide Teams um viel ging. Während Gontenschwil dringend Punkte im Kampf um den Abstieg benötigte, hätte sich der Gast an diesem sommerlichen Samstagabend den vorzeitigen Aufstieg sichern können.
Ob es an der Hitze lag oder an der taktischen Ausrichtung des Gegners sei dahingestellt. Jedenfalls konnte sich Mutschellen während der gesamten Spielzeit kaum einmal eine reelle Torchance erspielen. Die einzige Szene, welche dieses Prädikat zumindest im Ansatz verdiente, ereignete sich kurz nach der Pause. Nico Stadelmann leitete einen hohen Ball per Kopf in den Strafraum weiter, wo Timon Groth herangebraust kam, seinen Abschluss jedoch in Bedrängnis zum Corner abgefälscht sah.
Die Gäste zeigten sich in der Tat bemüht, sie scheiterten jedoch Mal für Mal frühzeitig am offenbar hervorragend eingestellten Defensivverbund des Heimteams. Gontenschwil versuchte immer wieder, das Spiel zu verlangsamen und den Tempofussball der Gäste zu brechen. Hinzu kamen ungewohnt viele Ballverluste durch die Freiämter in der Vorwärtsbewegung.
So waren es in der Schlussphase die Gastgeber, die nochmals Druck auf den Kasten Fabian Riesens ausübten und nun dem Führungstreffer näher standen als der Tabellenführer. In der 91. Minute konnte Lino Zobrist einen Freistoss aus etwa 20 Metern treten. Sein wuchtig getretener Ball fand den Weg via Lattenunterkante offenbar hinter die Torlinie zum 1:0. Mutschellen vermochte auf diesen Nackenschlag nicht mehr zu reagieren und verliess das Feld erst zum zweiten Mal in der laufenden Saison als Verlierer.
Die Enttäuschung über den Ausgang des Spiels wurde noch grösser, als man kurze Zeit später erfuhr, dass aufgrund der weiteren Resultate an diesem Abend der Aufstieg ohne dieses Last-Minute-Tors Tatsache geworden wäre. Mutschellen reicht nun im abschliessenden Heimspiel vom Freitag, 25. Juni, 20.15 Uhr, ein Unentschieden, um sich den 2. Liga-Meistertitel zu sichern. Die Ausgangslage gegen Othmarsingen wird die selbe sein. Der Gegner ist ebenso wie Gontenschwil dringend auf Punkte im Abstiegskampf angewiesen. Zuvor wird die Colacino-Elf allerdings nochmals im Cup aktiv sein. Im Halbfinal dieses Bewerbs trifft man am Dienstag, 22. Juni, um 20.00 Uhr auswärts auf den 3. Ligisten FC Frick.
FC Gontenschwil – FC Mutschellen 1:0 (0:0)
PAMO Neumättli. – 150 Zuschauer. – SR: Nevistic. – Tore: 91. Zobrist 1:0.
Gontenschwil: Walz; Bucher, Emmenegger, D. Bolliger, Hug; Zürcher (85. Frey), Zahnd (58. Hirt), Zobrist, P. Bolliger; Della Rossa; Meier (68. Kolevski).
Mutschellen: Riesen, Perruchoud (55. Jungen), Alidemaj, Garofalo, Brunner; Giampa, Furrer, P. Pfyl (74. R. Groth), Huber (84. Berisha); Stadelmann (61. Kempter); T. Groth (61. Merendino).
Bemerkungen: Mutschellen ohne R. Pfyl (gesperrt), Moser (Aufbautraining), Meindl (Beruf), Kretz, M. Pfyl, Seiler. – Verwarnungen: 28. Zahnd, 32. D. Bolliger, 35. Meier, 37. Giampa, 89. Alidemaj, 92. Kolevski (alle Foul).