Moral und Siegeswille bewiesen

Nach zwei Niederlagen in Folge gelingt dem FC Mutschellen mit einem 2:4-Sieg in Lachen der Befreiungsschlag. Die drei Punkte müssen sich in einem intensiven Spiel hart erarbeitet werden. Zum Matchwinner avanciert das kurz vor Schluss eingewechselte Mutscheller Eigengewächs Janick Seiler mit einem Tor und einem Assist in der Nachspielzeit.

Die Affiche hatte Zunder drin. «Verlieren verboten» hiess es für beide Teams an diesem garstigen Samstagabend. Lachen/Altendorf hätte mit einem Sieg bis auf einen Punkt zum FC Mutschellen aufgeschlossen und die Aargauer damit mitten in den Abstiegskampf bugsiert. Dieses Szenario sollte nicht eintreffen und Mutschellen hat dank eines Arbeitssiegs nun wieder ein komfortables Polster von sieben Punkten auf einen Abstiegsplatz

Beiden Teams war es von Beginn weg anzusehen, dass sie alles für einen Sieg tun würden. Die Kontrahenten begannen sehr körperbetont und intensiv, zunächst mit doch klaren Vorteilen für das Heimteam. Mutschellen hatte Glück, dass nach 13 Minuten ein von der Verteidigung noch abgefälschter Ball nur die Latte traf. Oder dass rund zehn Minuten später Nic Keller in extremis für seinen bereits geschlagenen Torhüter Alejandro Scheifele rettete.

Entgegen dem Spielverlauf gelang den Gästen rund fünf Minuten vor der Pause die Führung. Ein nach einem Eckball ungenügend geklärter Ball landete vor den Füssen von Nic Keller, der abzog und zur etwas schmeichelhaften Führung traf. Es war dies die erste reelle Torchance für die Freiämter und zugleich ein Weckruf für das bisher aktivere Heimteam, wie sich bald herausstellen sollte. Denn nur eine Minute später fand Luca Prainos trockener Abschluss von der Strafraumgrenze aus den Weg zum Ausgleich ins Mutscheller Tor. Und nach wenigen weiteren Zeigerumdrehungen konnte Scheifele einen ersten Kopfball zwar zunächst bravourös abwehren, erneut Luca Praino erbte allerdings und traf per Kopf zur 2:1-Pausenführung für Lachen/Altendorf.

«Ich habe meinem Team in der Pause gesagt, dass wir noch aggressiver auftreten und unsere Freiheiten nutzen müssen», meinte ein sichtlich zufriedener Sergio Colacino nach dem Spiel. Die Worte des Trainers schienen Gehör gefunden zu haben. Denn ein wunderbarer Spielzug nach Ablauf einer Stunde sollte das Spiel in eine andere Richtung lenken. Nic Keller passte auf Roger Pfyl, der wiederum Luca Merendino lancierte. Merendino bewies ein gutes Auge, indem er quer für den in der Mitte heranbrausenden Thierry Huber auflegte. Huber liess sich diese Chance nicht nehmen und schob souverän zum Ausgleich ein. Von diesem Augenblick an waren die Gäste hellwach und nun die bessere Mannschaft. Man nahm den Kampf endgültig an und fand Raum vor, das eigene Spiel aufzuziehen. Dennoch hätte das zunehmend gehässig werdende Spiel auf beide Seiten kippen können. Dem Schiedsrichter-Trio gelang es mit teilweise zweifelhaften Entscheidungen nicht, das zunehmend aggressiver werdende Klima zu unterbinden. Guy Loko beispielsweise hätte nach einem klaren Nachschlagen gegen Roger Pfyl vor den Augen des Schiedsrichter-Assistenten nach etwas mehr als einer Stunde unter die Dusche gehört.

Mutschellen schien diese Nebenschauplätze besser ausblenden zu können. Jedenfalls bewies man in der Nachspielzeit eine tolle Moral und münzte den spürbaren Siegeswillen in drei Punkte um. Zum Protagonisten in dieser Phase avancierte der junge Janick Seiler. Zunächst kam er, angespielt durch Kevin Kempter, im Gewühl des gegnerischen Strafraums in Ballbesitz und legte auf den besser postierten Luca Giampa zurück. Giampas Abschluss fand den Weg zur umjubelten Führung ins Netz. Und wenige Minuten später wurde Seiler durch einen mustergültigen Pass in die Tiefe durch Thierry Huber losgeschickt. Der Mutscheller Youngster schob eiskalt zur endgültigen Entscheidung tief in der Nachspielzeit ein.

Auf diesen ausserordentlich wichtigen Sieg folgt am Samstag, 6. November 2021, das letzte Heimspiel des Jahres. Mutschellen trifft um 18.15 Uhr auf den FC Adliswil. Der Gast liegt zwar vier Plätze, aber lediglich drei Punkte vor den Freiämtern.

 

FC Lachen/Altendorf – FC Mutschellen 2:4 (2:1)
Peterswinkel. – 130 Zuschauer. – SR: Duhanaj. – Tore: 39. Keller 0:1, 40. Praino 1:1, 43. Praino 2:1, 60. Huber 2:2, 92. Giampa 2:3, 95. Seiler 2:4.
Lachen: Käppeli; Nodiadek, Knobel, Materazzi, Gjocaj; Loko; Praino (76. De Meo), Mattia (81. Ziltener), Dimitriev, Maurer; Gojani.
Mutschellen: Scheifele; Jungen, Furrer, Sforza, Perruchoud; Keller (69. Giampa), P. Pfyl, Kempter, Huber; R. Pfyl; Merendino (80. Seiler).
Bemerkungen: Mutschellen ohne Berisha, Staubli, Nascimento, Iodice, Meindl, Stadelmann, Garofalo, M. Pfyl, Lodi. – Verwarnungen: 49. Mattia (Foul), 65. Loko (Nachschlagen), 88. Gjocaj, 91. Furrer (beide Foul).

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