Mutschellen kann zunächst den Schwung aus dem ersten Saisonsieg ins Spiel gegen Muttenz mitnehmen und zeigt eine formidable erste Halbzeit. Das durch den Gegner hervorragend praktizierte Umschaltspiel bricht den Freiämtern letztlich das Genick, was in einer deutlichen Niederlage mündet.
Die 0:5-Klatsche beim SV Muttenz liest sich brutal. Dennoch täuscht das klare Resultat darüber hinweg, dass Mutschellen eine gute Leistung zeigte und über weite Strecken des Spiels nicht die schlechtere, aber vermutlich die etwas weniger clevere Mannschaft war. Das sah auch ein sichtlich geknickter Jérôme Thiesson nach dem Spiel so: «Ich weiss nicht recht, was ich von diesem Spiel halten soll», so der Mutscheller Trainer. «Einerseits war mitunter die erste Hälfte das Beste, das ich seit meinem Amtsantritt von diesem Team gesehen habe. Auf der anderen Seite verlieren wir dieses Spiel aber gleich mit 0:5». Er müsse zuerst einmal eine Nacht darüber schlafen, um das Spiel einordnen können, meinte Thiesson weiter, bevor er von dannen zog.
In der Tat rissen die Gäste das Spieldiktat spätestens ab der zehnten Spielminute an sich. In dieser Phase hätten die Freiämter durchaus in Führung gehen können. Janick Seiler bediente den in der Mitte freistehenden Roger Pfyl, der völlig freistehend zu einem Kopfball ansetzen konnte. Der Torjubel blieb dem mitgereisten Anhang in der Kehle stecken, reagierte der hervorragende Muttenzer Schlussmann doch mirakulös.
Die Gastgeber zeigten bereits im ersten Umgang phasenweise, weshalb sie auf dem zweiten Tabellenplatz stehen. Die Mannschaft hat das Umschaltspiel perfektioniert. Immer wieder konterte man mit hohem Tempo und versuchte mit flachen Zuspielen in die Mitte zum Torerfolg zu kommen. Das eine oder andere Mal schlitterte die Offensive haarscharf an solchen Hereingaben vorbei. Nicht recht zum animierten Spiel passen wollte, dass der Führungstreffer nach einem Standard erfolgte. Batuhan Sevinc setzte nach einem Corner zu einem wuchtigen Kopfball an und versenkte die Kugel zum 1:0 in die Maschen.
Unmittelbar vor der Pause durfte dann die Thiesson-Elf nochmals eine hochkarätige Chance für sich notieren. Nach einem schönen Zusammenspiel mit Roger Pfyl scheiterte Kevin Kempter alleine vor dem gegnerischen Tor erneut am hervorragenden Abwehrverhalten des Heimtorhüters Alex Foti.
Nach der Pause nahm das Unheil rasch seinen Lauf. Die schnellen Gegenstösse des Heimteams waren nun von Erfolg gekrönt. Stürmer Srdan Sudar schloss zweimal kaltblütig ab. Mutschellen steckte trotz dieser Nackenschläge nicht auf und hatte wohl weiterhin ein Quäntchen mehr Ballbesitz. Geduldig versuchte man, mit einem Torerfolg wieder ins Spiel zu kommen. Die Versuche blieben jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Vielmehr waren es die Basler, die aufgrund ihrer Spielweise von dieser Ausgangslage profitieren und immer wieder zu schwallartig vorgetragenen Gegenstössen ansetzen konnten. Leider kamen nun aus der Sicht Mutschellens Ballverluste in der Vorwärtsbewegung hinzu, weshalb der Favorit das Skore bis kurz vor Schluss auf ein brutales 5:0 ausbauen konnte.
Trotz der Niederlage macht die engagierte Leistung des FC Mutschellen für die verbleibenden drei Spiele Mut. Am kommenden Samstag, 12. November 2022, wird um 16.00 Uhr des FC Binningen auf der Burkertsmatt zu Gast sein.
SV – Muttenz – FC Mutschellen 5:0 (1:0)
Margelacker. – 120 Zuschauer. – SR: Feusi. – Tore: 34. B. Sevinc 1:0, 48. Sudar 2:0, 52. Sudar 3:0, 78. Bostan 4:0, 88. Rapold 5:0.
Muttenz: Foti; B. Sevinc, K. Sevinc, Bai; Fernandes, Covella, Eraslan (58. Rapold), Napoli (81. Alioski); Hänggi (67. Bostan), Sudar (76. Torre), Ait (26. Isiklar).
Mutschellen: Riesen; D’Incau, Bicvic, Moser, M. Brunner (80. Merendino); R. Pfyl, Hoti, L. Brunner (63. P. Pfyl), Rizzo; Kempter (65. Aliti), Seiler.
Bemerkungen: Mutschellen ohne Kaban, Sforza, Staubli, Alidemaj, Nascimento, Garofalo, Huber (alle verletzt), Stadelmann (gesperrt), Meindl (abwesend). – Verwarnungen: 68. Bai, 74. Napoli (beide Foul).