Nach der Pausenführung Mutschellens überschlagen sich zu Beginn der zweiten Halbzeit die Ereignisse. Trotz zahlreicher Rückschläge hält die Thiesson-Elf das Spiel bis zum Schluss offen und muss sich gegen Binningen unglücklich mit 1:2 geschlagen geben.
Es lief an diesem herbstlichen Samstagnachmittag nicht vieles zugunsten des FC Mutschellen. Die Gastgeber waren nicht die schlechtere, allerdings die deutlich weniger glückliche Mannschaft. Dies galt noch nicht zwingend für die erste Halbzeit, denn der Auftakt war vielversprechend. Goalgetter Roger Pfyl brachte die Freiämter bereits in der Startphase mit 1:0 in Führung. Nico Stadelmann passte flach in die Strafraummitte, wo zunächst Kevin Kempter aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kam. Beim Abpraller reagierte Pfyl am schnellsten und versenkte die Kugel wuchtig zur Führung ins Netz.
Mutschellen hatte die Partie in der Folge im Griff. Binningen war gezwungen zu reagieren, versuchte sich zunächst allerdings wenig gefährlich vornehmlich aus der Distanz. Und sorgte einmal ein Abschluss für Gefahr, zeigte sich Torhüter Fabian Riesen auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit und parierte die Bälle souverän. Alles in allem zeigten die Platzherren defensiv eine sehr solide Leistung und gingen verdientermassen mit der Führung in die Pause.
Unmittelbar nach dem Start in die zweite Halbzeit nahm das Unheil seinen Lauf. Zweimal im Brennpunkt des Geschehens stand Manuel Brunner. In der 47. Minute lenkte er zuerst eine Hereingabe unglücklich ins eigene Tor ab, was der 1:1-Ausgleich bedeutete. Wenige Minuten später ging er zu ungestüm in einen Zweikampf. Die recht aggressiven Reaktionen der Gäste nahm der Schiedsrichter zum Anlass, Brunner mit einer direkten roten Karte des Platzes zu verweisen; ein doch eher harter Entscheid. Mutschellen agierte von nun an zu zehnt, was allerdings kaum auffiel. Dennoch erzielte der Gast nach 67 Minuten die erstmalige Führung. Jan Ganster hatte keine Mühe die Hereingabe von Veriano Vogrig zu verwerten, wobei der Vorbereiter bei einem Doppelpass wohl aus einer Abseitsposition gestartet war.
Doch damit nicht genug. Mutschellen erhielt kurz darauf einen weiteren Stecken in die Speiche gerammt: Fabrice Moser sah nach einem Foulspiel seine zweite gelbe Karte an diesem Abend und musste seinem Kollegen Brunner unter die Dusche folgen. In doppelter Unterzahl gegen die drohende Niederlage kämpfen, hiess es nun in den letzten zwanzig Spielminuten. Und die Thiesson-Elf präsentierte sich ob dieser schwierigen Ausgangslage mehr als ansprechend. Man versuchte das beinahe unmöglich scheinende möglich zu machen und kam kurz vor Schluss tatsächlich noch zu einer hochkarätigen Chance. Loris Brunner lancierte Leandro Rizzo, der den Ball von der Grundlinie in die Mitte spielte. Dort verpasste der aufgerückte Innenverteidiger Marko Bicvic den Ball nur um eine Zehenspitze.
Trotz des ausserordentlich unglücklichen Spielverlaufs darf man Mutschellen eine gute Leistung und einen kämpferisch formidablen Auftritt attestieren. Ganz allgemein scheint seit dem ersten Sieg vor zwei Wochen ein Ruck durch die Mannschaft gegangen zu sein. Kann man auch in den letzten verbleibenden Spielen an die Leistungen zuletzt anknüpfen, liegen bis zur Winterpause sicherlich weitere Punkte im Bereich des Möglichen. Am kommenden Wochenende reist man erneut ins Baselbiet, wo das Spitzenteam aus Liestal auf die Freiämter wartet.
FC Mutschellen – SC Binningen 1:2 (1:0)
Burkertsmatt. – 150 Zuschauer. – SR: Eggerschwiler. – Tore: 7. R. Pfyl 1:0, 47. Eigentor 1:1, 67. Ganster 1:2.
Mutschellen: Riesen; D’Incau, Bicvic (50. L. Brunner), Moser, M. Brunner; R. Pfyl, Hoti, Stadelmann, Rizzo; Kempter (82. P. Pfyl), Seiler (72. Merendino).
Binningen: Oberer; Wagner, F. Ritter (56. Ebener), Mahic, Herzog; Uzakgider (81. Kirupairajah), V. Vogrig, Szelagowicz, T. Ritter (90. Zirngibel), Hirschi; Ganster.
Bemerkungen: Mutschellen ohne Kaban, Sforza, Staubli, Alidemaj, Nascimento, Garofalo, Huber (alle verletzt), Meindl (abwesend). – Verwarnungen: 13. Moser, 50. Ritter, 77. Wagner, 81. Hirschi, 93. Merendino. – Platzverweise: 50. M. Brunner (Foul), 70. Moser (wiederholtes Foulspiel).