Zunächst aufgeholt, dann von Platzverweis ausgebremst

Mutschellen steigert sich nach fahrigem Beginn zunehmend und gleicht einen Zweitorerückstand aus. Trotz numerischer Unterzahl besteht die Chance zum Sieg, bevor Schöftland kurz vor Schluss per Penalty alles klar macht.

Die Nervosität war den Mutschellern zu Beginn des Spiels anzusehen. Man musste zunächst einige gefährliche Schöftler Vorstösse überstehen, die jedoch allesamt nicht von Erfolg gekrönt waren. Nach Ablauf der ersten zehn Minuten fing sich die Thiesson-Elf und gestaltete das Spielgeschehen von nun an ausgeglichen. Die beste Tormöglichkeit hatte vorerst Kevin Kempter, dessen Abschluss nach schön vorgetragenem Angriff allerdings zum Corner abgefälscht wurde.

Kurz vor der Pause gelang Schöftland der Führungstreffer. Mit einem langen Ball wurde die Offensive lanciert. Moreno Cincera war überrascht, dass in seinem Rücken der quirlige Geoffrey Le angebraust kam. Le nahm den Ball an, zog von der Seitenlinie in Richtung Tor und bezwang Fabian Riesen mit einem Schuss in die entfernte Ecke. Beinahe vermochten die Gäste postwendend zu reagieren. Kevin Kempters Abschlussversuch wurde zur Vorlage für Leandro Rizzo, welcher den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Allerdings war Kempter bei seinem Ballkontakt im Abseits.

Zehn Minuten nach der Pause gelang den Platzherren das 2:0. Dean Bregenzer setzte sich gegen Daniele Garofalo durch. Dass er dabei Garofalo mit einem Leibchenzupfer vor den Augen des Assistenten zu Boden riss, blieb eine Randnotiz. Bregenzer bediente den in der Folge aufrückenden Geoffrey Le, der sein zweites Tor an diesem Abend erzielte.

Die Freiämter steckten nicht auf und zeigten in der Folge eine tolle Moral. Nur fünf Minuten nach dem Gegentor bewies Roger Pfyl Übersicht. Er spielte den Ball von der Grundlinie zurück auf den Strafraum, wo Nico Stadelmann zum 2:1-Anschlusstreffer einschob. Und wenige Zeigerumdrehungen später wurde gar der Ausgleich Tatsache. Wieder fungierte Roger Pfyl als Vorbereiter. Er setzte sich durch und bediente den in der Mitte freistehenden Leandro Rizzo. Dieser traf aus nächster Tornähe zunächst die Lattenunterkante, von wo aus der Ball aber wohl knapp hinter der Torlinie landete.

Das Momentum war nun auf Mutscheller Seite. Die Gäste mussten allerdings kurz danach einen herben Dämpfer hinnehmen. Leandro Rizzo, der sich beim Anschlusstreffer bereits von den Nickligkeiten von Heim-Hüter Livio Buchser provozieren liess, sah nach einem Foulspiel die Ampelkarte. Die Thiesson-Elf musste eine Viertelstunde vor Schluss in Unterzahl bestreiten. Dennoch hätte Gianluca Sforza nach einem tollen Angriff beinahe den Führungstreffer erzielt. Der gegnerische Torhüter konnte den einen Tick zu weit vorgelegten Ball klären. Kurze Zeit später verpasse es Daniele Garofalo im Strafraum, den Ball zu klären. Seine Intervention taxierte der Unparteiische als Foulspiel und entschied auf Elfmeter. Jan Schneider verwandelte souverän zum 3:2-Endstand.

Wie bereits so oft in der Vorrunde agierte Mutschellen auch zum verspäteten Rückrundenstart schlicht zu wenig clever. Man zeigte sich jedoch auf Augenhöhe mit Schöftland und bewies nicht zuletzt tolle Moral. Wenn Mutschellen in den nächsten Spielen an diese Leistung anknüpfen kann und vermeidbare Fehler abstellt, dann werden mit Sicherheit bald Punkte folgen.

 

SC Schöftland – FC Mutschellen 3:2 (1:0)
Rütimatten. – 150 Zuschauer. – Tore: 40. Le 1:0, 56. Le 2:0, 61. Stadelmann 2:1, 69. Rizzo 2:2, 82. Schneider (Foulpenalty) 3:2.
Schöftland: Buchser; Kqira, Barile, Weiss, Kryeziu; Fehér, Berisha, Noordijk, Le; Bregenzer, Schneider.
Mutschellen: Riesen; Cincera, Meindl, Garofalo, D’Incau; Giampa, Stadelmann, Kempter, Rizzo; Seiler, R. Pfyl.
Bemerkungen: Mutschellen ohne Haldemann, M. Brunner, L. Brunner, Alidemaj, Nascimento, Moser, Lodi, Ahlidjah, I. Staubli, S. Staubli, Kaban. – Verwarnungen: 61. Rizzo (Unsportlichkeit), 81. Garofalo (Foul), R. Pfyl (Reklamieren), Kryeziu (Foul). – Platzverweis: 75. Rizzo (gelb-rot).