Mutschellen zeigt im Heimspiel gegen Leader Muttenz eine erstaunliche Leistung und holt gegen die Baselbieter einen Punkt. Das 1:1-Unentschieden ist absolut verdient. Wie der FC Mutschellen unmittelbar nach dem Spiel kommuniziert, ist es das Abschiedsspiel des Trainerduos Thiesson/Steiger.
Es war wieder einmal einer dieser Abende, wie es sie früher des Öfteren gab: Mutschellen gelang es dank einer engagierten Leistung die Zuschauer auf der Bel-Etage mitzureissen. Das Unentschieden gegen Muttenz, das als Tabellenführer auf die Burkertsmatt gereist war, wurde wie ein Sieg gefeiert. Die Mannschaft bedankte sich mit einer Welle beim Publikum. Dass das Heimspiel gegen den SV Muttenz zugleich das Abschiedsspiel für das bisherige Trainerduo sein sollte, wussten da weder das Team noch die Zuschauer. Jedenfalls war es ein mehr als würdiger Rahmen für diesen Abschied, der keiner der Parteien leicht fiel. Jérôme Thiesson und Florian Steiger haben den Verantwortlichen des Vereins vor wenigen Wochen mitgeteilt, dass sie den Verein verlassen werden. Der FC Mutschellen hat nun reagiert und mit Luca Iodice einen neuen Trainer gefunden, der ab sofort übernehmen soll. «Wir wollten lösungsorientiert handeln und haben uns überlegt, was hinsichtlich der Zukunft für den Verein und die Mannschaft die beste Lösung ist», meinte Sportchef Marco Salm zu dieser Ausgangslage. Man sei sich schnell einig gewesen, so Salm weiter, «dass Iodice ab sofort übernehmen und so mehr Zeit erhalten soll, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass der neue Trainer diese Kapazität hat. Heute beginnt also die Vorbereitung auf die Saison 2023/2024».
Zurück zum Spiel: Der Punktgewinn des Heimteams war keineswegs gestohlen. Bereits in den Startminuten hatte Thierry Huber auf Vorarbeit von Roger Pfyl die Führung auf dem Fuss, traf das Spielgerät jedoch nicht wunschgemäss. Wenige Zeigerumdrehungen später bediente Janick Seiler im Strafraum Roger Pfyl, der alleine vor dem gegnerischen Torhüter zum 1:0 einschob. Muttenz’ gefährliche Aktionen beschränkten sich zunächst auf eine Bogenlampe, die an den langen Pfosten klatschte. Erst kurz vor der Pause bot sich Berkay Isiklar aus aussichtsreicher Position die Chance zum Ausgleich. Der Gäste-Angreifer setzte den Ball jedoch neben das Gehäuse.
Merklich mehr Schwung in die Offensive der Baselbieter brachte nach der Pause die Einwechslung von Srdan Sudar. Der grossgewachsene Stürmer hatte Mutschellen bereits im Hinspiel zwei Tore eingeschenkt und brauchte auch an diesem Nachmittag lediglich drei Minuten Einsatz, um erneut einzunetzen. Nachdem die Mutscheller Hintermannschaft nur ungenügend klären konnte, zog Sudar in den Strafraum und schlenzte die Kugel zum 1:1 ins Tor.
Muttenz praktizierte weiterhin die Spielweise, die es wohl so stark macht. Man überlässt dem Gegner das Spiel und versucht dann mit raschen Gegenstössen Nadelstiche zu setzen. Mit Srdan Sudar hatte man nun auch einen durchschlagkräftigen Stürmer auf dem Platz, auf den dieses Spiel ausgelegt war. Das Heimteam jedoch musste an diesem Nachmittag kein weiteres Tor mehr hinnehmen. Dies hatte man nicht zuletzt einem glänzend aufgelegten Fabian Riesen zu verdanken, der mehrere Chancen mit mirakulösen Reaktionen zunichte machte. Auf der anderen Seite hatte Mutschellen gar das eine oder andere Mal die Möglichkeit, seinerseits den Siegtreffer zu markieren. Die beste Chance vergab Roger Pfyl nach 70 Minuten, als er den Ball auf Vorarbeit von Daniil Kaban an die Latte hämmerte.
So blieb es beim alles in allem verdienten 1:1. Am kommenden Samstag, 3. Juni 2023, steht um 16.00 Uhr auswärts beim SC Binningen ein weiteres Duell gegen einen Basler Vertreter an. Der neue Trainer Luca Iodice wird dann ein erstes Mal an der Seitenlinie stehen.
FC Mutschellen – SV Muttenz 1:1 (1:0)
Burkertsmatt. – 180 Zuschauer. – SR: Kilic. – Tore: 9. R. Pfyl 1:0, 48. Sudar 1:1.
Mutschellen: Riesen; Giampa, Cincera, D’Incau, M. Brunner (67. Nascimento); Huber, Sforza (67. Hoti), L. Brunner (90. Moser), R. Pfyl; Seiler (56. Kaban), Stadelmann (28. P. Pfyl).
Muttenz: Altermatt; B. Sevinc, Morger, K. Sevinc; Rapold (46. Sudar), Bernauer, Covella (89. Eraslan), Bai; Isiklar, Hänggi (72. Ait), Bostan (72. Mah).
Bemerkungen: Mutschellen ohne Haldemann, Thoma, Yayra, Meindl, I. Staubli, Lodi, Kempter, Rizzo, Merendino, Garofalo. – Verwarnungen: 21. Riesen, 74. D’Incau.