Mutschellen zeigt im Spiel bei Binningen eine engagierte Leistung. In einem animierten Spiel, bei dem auf beiden Seiten noch weitere Tore hätten fallen können, siegen die Freiämter verdient mit 2:4.
Zwei Trainings hatte der neue Übungsleiter Luca Iodice zur Verfügung, bevor es in Binningen zum ersten Mal ernst galt. «Ich habe die Mannschaft zuvor bereits einige Male spielen gesehen. Trotzdem befinden wir uns in der Kennenlernphase. Unter diesen Umständen bin ich mit dem Spiel und dem Resultat zufrieden», meinte Iodice nach dem Spiel. Das durfte er in der Tat sein. Zum besagten Kennenlernen kam noch erschwerend hinzu, dass die Personaldecke am Spieltag eher dünn war. Der Mutschellen-Trainer jedenfalls stellte auf einigen Positionen um und legte offensichtlich Wert auf das Spielerische. Schöne, rasch vorgetragene Angriffe eröffneten offensiv immer wieder Möglichkeiten. Vor allem die zentralen Mittelfeldspieler Roger Pfyl und Loris Brunner glänzten Mal für Mal mit einem schnellen Passspiel. Luca Iodice indes sah im Spiel der Aargauer noch Potenzial. «Wir müssen gewisse Sachen besser machen, aber daran werden wir in den nächsten Wochen arbeiten».
Torchancen waren in einem sehr ausgeglichenen Spiel beidseitig in Hülle und Fülle vorhanden. Binningen setzte bereits nach wenigen Minuten einen wuchtigen Kopfball an die Latte. Kurze Zeit später machte es auf der Gegenseite Loris Brunner besser und erzielte die 1:0-Führung für die Gäste, deren Ausgangspunkt ein Zusammenspiel zwischen Janick Seiler und dem Torschützen war. Die Baselbieter reagierten und waren zunächst spielbestimmend, jedoch im Abschluss weiterhin glücklos. Mutschellen gelang es seinerseits immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Weder Loris Brunner noch Daniil Kaban reüssierten zunächst aus aussichtsreichen Positionen.
Der SC Binningen wechselte unmittelbar nach der Pause gleich dreimal. Das schien sich zunächst auszuzahlen. Jedenfalls kam das Heimteam wie die Feuerwehr aus der Kabine. Tobias Ritter erzielte in dieser Phase den Ausgleich. Dominic Haldemann konnte zunächst noch mirakulös abwehren, war aber gegen den erneuten Abschluss des Basler Stürmers machtlos. Fünf Minuten später lagen die Aargauer plötzlich wieder um eine Länge voraus. Abgezeichnet hatte sich dieses Tor nicht, war doch Binningen just in dieser Phase dominierend. Janick Seiler zeichnete sich erneut als Vorbereiter aus und bediente in der Mitte Daniil Kaban. Mit einer raschen Drehung überraschte Kaban den Gegner und schoss zum 1:2 ein. Mutschellen tat dieser Treffer sichtlich gut. Man erhielt nun wieder Aufwind und kreierte mit raschem Passspiel Tormöglichkeiten. Das Spiel blieb überaus animiert, wobei beide Teams weitere Treffer hätten erzielen können. Dies gelang zunächst einseitig den Gästen. Nach einem rasch vorgetragenen Gegenstoss bediente Roger Pfyl den eben erst eingewechselten und aus einer längeren Verletzung zurückgekehrten Gianni Bellisario, der zum 1:3 einschob. Vorbereiter Pfyl krönte seine Leistung, indem er zehn Minuten vor dem Ende selber erfolgreich war. Der Mutscheller Angreifer wurde von Gianni Bellisario mustergültig via Hacke bedient und schob von der Strafraumgrenze gefühlvoll zum entscheidenden 1:4 ein.
Das 2:4 kurz vor dem Ende war letztlich nur noch Resultatkosmetik. Mutschellen gestaltete seine vorerst letzte Reise ins Baselbiet erfolgreich und gewann dank einer überzeugenden Leistung mit 2:4. Am kommenden Samstag, 10. Juni 2023, steht das letzte Heimspiel der Saison auf dem Programm. Um 18.15 Uhr wird das sechstplatzierte Liestal auf der Burkertsmatt zu Gast sein.
SC Binningen – FC Mutschellen 2:4 (0:1)
Spiegelfeld. – 120 Zuschauer. – Tore: 11. L. Brunner 0:1, 48. Ritter 1:1, 53. Kaban 1:2, 72. Bellisario 1:3, 80. R. Pfyl 1:4, 89. Ganster 2:4.
Binningen: Schüpbach; Kirupairajah (74. Kurz), Graber, Mahic, Herzog; Frischknecht (46. Ganster), Zirngibl, Szelagowicz (46. Vogrig), Rexhepi; Jahn (46. D. Ritter, 92. Neuhaus), T. Ritter.
Mutschellen: Haldemann; Giampa, Nascimento, D’Incau, M. Brunner (89. Yayra); Cincera (84. P. Pfyl); Kaban, R. Pfyl, L. Brunner, Huber (69. Bellisario); Seiler (80. Kälin).
Bemerkungen: Mutschellen ohne Hoti, Moser, Alidemaj, I. Staubli, S. Staubli, Sforza, Rizzo, Merendino, Garofalo, Stadelmann, Thoma. – Verwarnungen: 37. Szelagowicz, 75. T. Ritter, 77. Ganster, 87. Nascimento.