Momentum nicht ausgenutzt

Mutschellen verliert nach einer turbulenten ersten Halbzeit bei Lenzburg mit 0:1. Obwohl die Freiämter rund eine Stunde in Überzahl spielen können, gelingt ihnen kein Tor. Das Abwehrbollwerk der Gastgeber lässt kaum nennenswerte Chancen zu.

Es waren unschöne Szenen, die sich nach etwa einer halben Stunde im Spiel zwischen Lenzburg und Mutschellen abspielten. Nach einer Tätlichkeit und dem folgerichtigen Platzverweis von Fidan Tafa erfolgten minutenlange Tumulte und Rudelbildungen. Dass die Situation derart eskalierte, das hatte sich das überforderte Schiedsrichtertrio selber zuzuschreiben. Man verpasste es zuvor, das überharte Einsteigen sowie das stetige Lamentieren und Reklamieren des Gastgebers adäquat zu ahnden und gab so das Heft des Spiels völlig aus der Hand.

Der Schaden für die Gäste war da – wie sich schlussendlich herausstellen sollte – bereits angerichtet. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde nickte Fidan Tafa eine haargenaue Flanke zum 0:1 ein. In der Folge präsentierte sich Lenzburg aufsässig und aggressiv und liess Mutschellen kaum zum Spielen kommen. Ab und an wurden die Gäste mit Gegenstössen gefährlich. Die beste Chance hatte nach 25. Minuten Daniil Kaban, der jedoch knapp an der Hereingabe von Leandro Rizzo vorbeischlitterte. In Überzahl agierend, war dann die Iodice-Elf bis zum Pausentee spielbestimmend, stellte sich jedoch in der Offensive zu umständlich an.

Glücklicherweise beruhigte sich das Spiel spätestens zu Beginn der zweiten Hälfte merklich. Die Gastgeber schienen sich nun ausserdem auf die numerische Unterzahl eingestellt zu haben. Jedenfalls agierte man nun ultradefensiv und liess den Gästen kaum Platz, sich zu entfalten. Daran änderte auch ein Dreifachwechsel auf Seiten Mutschellens nichts. Man hatte sichtlich Mühe, ein gepflegtes Passspiel aufzubauen und blieb Mal für Mal mit weiten Bällen erfolglos. Man schien mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Tatsächlich liess sich während der ganzen zweiten Halbzeit kaum eine reelle Torchance für das Auswärtsteam notieren. Die Offensive, die in den letzten beiden Spielen noch so brilliert hatte, blieb weitgehend wirkungslos. Die beste Möglichkeit hatte kurz nach der Pause noch Luca Merendino, dessen wohl etwas zu nonchalanter Aussenrist-Abschluss jedoch sichere Beute für Gästehüter Wernli war.

So verlor man das Spiel gegen einen der Aufstiegsaspiranten aufgrund des frühen Gegentreffers mit 0:1, weil es nicht gelang, das Momentum, das eigentlich auf die eigene Seite gekippt war, auszunutzen. Am 9. September 2023 trifft Mutschellen um 18.15 Uhr zu Hause auf den Aufsteiger aus Gränichen, der nach vier Spielen dieselbe Punkte-Ausbeute aufweist wie die Burkertsmatt-Elf.

 

FC Lenzburg – FC Mutschellen 1:0 (1:0)
Wilmatten. – 90 Zuschauer. – Tor: 17. Tafa 1:0
Lenzburg: Wernli; Mezzancella, Kleiner, Randjelovic (76. Siegenthaler), Ndau, F. Milazzo (46. Füchslin); Keranovic (90. Schär); Nuhi (46. Zeric), Tafa, Chupi; A. Milazzo (85. Suter).
Mutschellen: Riesen; Giampa, Moser, Nascimento, Montero (46. Sforza); Cincera (82. Palladini), Kempter (46. Stadelmann), Bochicchio; Rizzo (46. Merendino), Kaban, Bellisario (76. Huber).
Bemerkungen: Mutschellen ohne P. Pfyl, Seiler, D’Incau, Hoti, R. Pfyl, I. Staubli, S. Staubli, Thoma. – Verwarnungen: 11. Nuhi (Foul), 32. Montero (Unsportlichkeit), 54. Ndau, 94. Stadelmann (beide Foul). – Platzverweis: 32. Tafa (Tätlichkeit).